Sonnenbrand - wenn's halt zu viel war...
Ganz ernsthaft: eigentlich sollten wir uns gar nicht miteinander über die Behandlung von Sonnenbrand unterhalten, sondern wie Sie ihn vermeiden können. Denn jeder Sonnenbrand führt nicht nur zu vorübergehenden Schmerzen und Hautrötung und vielleicht sogar zu Blasenbildung und einer Hautschuppung, sondern eventuell auch zu bleibenden Hautschäden bis hin zum Hautkrebs. Über Sonnenschutz beraten wir beispielsweise regelmäßig beim Gesundheits-Check-up, wenn dieser mit einem Hautkrebsscreening kombiniert wird, oder bei der reisemedizinischen Beratung. Und vielleicht schaffe ich es ja auch noch in der Sommerzeit zu einem Hautschutzartikel - stay tuned... Aber heute zum Ereignis selbst:
Was passiert eigentlich mit der Haut beim Sonnenbrand?
Die Haut entzündet sich, weil sie zu viel UV-Strahlung, also ultraviolette Strahlung abbekommen hat. Häufig zeigen sich klare "Trennlinien" der entzündeten zur Haut, die von weniger oder gar keiner Sonne erreicht wurde. Die betroffenen Hautstellen röten sich, schwellen an, fühlen sich auch gespannt an, schmerzen mit oder ohne Berührung, oder jucken. Fachleute sprechen hier von einer Verbrennung 1. Grades, während eine zweitgradige Verbrennung bereits eine Blasenbildung zeigt. Bei drittgradiger Verbrennung sterben größere Bereiche der Haut ab, da die obere Hautschicht komplett zerstört wird. Manchmal können auch Begleitsymptome wie Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Schläfrigkeit auftreten. Hier spricht man dann auch von einem Sonnenstich im Volksmund. Ein Hitzschlag ist eine lebensbedrohliche Verlaufsform eines Sonnenstichs, wo es zu stärksten Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen kommt.
Was hilft gegen die Symptome?
Wichtig zu allererst ist: Raus aus der Sonne. Auch im Schatten kommt an den Leib noch UV-Strahlung, deshalb ist es besser, in ein (kühles) Gebäude zu gehen. Bei leichter Symptomatik genügt meist eine Kühlung der betroffenen Stellen, beispielsweise mit feuchten Handtüchern oder T-Shirts, die auch mit Schwarztee getränkt werden können. Gefährlich hingegen sind Coolpacks oder Eiswürfel direkt auf die Haut, da diese ihrerseits Erfrierungen (gleicher Effekt wie Verbrennungen) hervorrufen können. Natürlich können zumnindest die flexiblen Packs mit Tüchern umwickelt werden und kühlen dann auch gut, aber zu kalt soll es nicht sein. Bei fortgeschrittener Symptomatik können entzündungshemmende Lotionen und Medikamente Linderung verschaffen. Es gibt hierzu eine Vielzahl an unterschiedlichen Präparaten, wobei kühlende und fettarme Substanzen zu bevorzugen sind, die keine Duftstoffe oder Alkohole enthalten sollen. An weiteren Inhaltsstoffen wird unter Fachleuten Dexpanthenol genannt, auch Urea, Allantoin oder Bisabolol. Entzündungshemmende Substanzen sind beispielsweise Ibuprofen, Diclofenac, Hydrocortison oder ASS. Aloe vera wird unterschiedlich bewertet und Wirkstoffe wie Antiseptika, Antihistaminika oder Lokalanästhetika eher als schädlich.
Wann braucht es einen Arzt?
Kommt es zur Blasenbildung oder kommen die Symptome eines Sonnenstichs mit dazu, kann eine ärztliche Behandlung notwendigt werden. Auch sollten Sonnenbrände bei Kleinkindern oder Säuglingen immer ärztlich vorgestellt werden. Hier kann eine sog. systemische Behandlung, also über Tabletten oder gar Infusionen sinnvoll sein. Manchmal muss auch im Krankenhaus weiterbehandelt werden.
Bildquelle: Daniel Capilla, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons